Freitag, 13. Juli 2012

Münchner Debatte zur Politikwissenschaft: Ein Zitat von Paul Feyerabend


Die Debatte um die Münchner Politikwissenschaft ist verklausuliert als Angriff auf die Hochschule für Politik. Parallel werden Attacken auf die Politische Theorie und Philosophie durch Streamlining von Prüfungsberechtigungen für apl. Professoren und Privatdozenten am GSI oder gleich durch wissenschaftspolitisch motivierte enggefasste Ausschreibungen für Professorenstellen geführt.

Die zeitgenössische Politikwissenschaft wird zur Angewandten Wissenschaft der demographieorientierten politischen Administration, ergänzt durch Versuche des Anschlusses an die empirische Sozialforschung. Die Antwort auf diese Selbstbeschneidung der Disziplin ist jedoch nicht, noch altertümlicher, noch abstrakter oder noch in der Subdisziplin abgeschlossener zu agieren.

Der Rückzug auf eigene Kleinkonferenzen und Wagenburgmentalität schadet unserer Position in der Auseinandersetzung. Vor allem aber produziert ein Rückzug/ Bedeutungsverlust der Poltischen Theorie schlechte Politikwissenschaft und unwirksame Politikberatung.

Ein uraltes Zitat von Paul Feyerabend ist hier anzuwenden.

"The withdrawal of philosophy into a "professional" shell of its own has had disastrous consequences. The younger generation of physicists, the Feynmans, the Schwingers, etc., may be very bright; they may be more intelligent than their predecessors, than Bohr, Einstein, Schrödinger, Boltzmann, Mach and so on. But they are uncivilized savages, they lack in philosophical depth – and this is the fault of the very same idea of professionalism which you are now defending."
Paul Feyerabend, 1999. For and Against Method: Including Lakatos's Lectures on Scientific Method and the Lakatos-Feyerabend Correspondence with Imre Lakato

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