Dienstag, 16. Oktober 2012

Münchner Debatte zur Politikwissenschaft: Nicole Gohlke

 Als erste Abgeordnete des Deutschen Bundestags stellt sich Nicole Gohlke, eine Münchner Kommunikationswissenschaftlerin, neben die HfP. Im folgenden ist ihre Erklärung von ihrem Besuch des Unterausschusses des Bayerischen Landtags am 16. Oktober 2012 dokumentiert.
Disclaimer: Ich gehöre der durch Nicole Gohlke vertretenen Linkspartei nicht an. Ihre Erklärung wird als erste Berliner Stimme zur HfP dokumentiert.

Offenen Zugang zum Diplomstudiengang an der Hochschule für Politik erhalten - Ausfinanzierung sicherstellen

Vor der Sitzung des Unterausschusses "Zukunftskonzept für die Hochschule für Politik (HfP) München" im bayerischen Landtag erklärt Nicole Gohlke, Münchner Bundestagsabgeordnete und Hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE:
„Die Hochschule für Politik ist in Deutschland einzigartig. Sie ermöglicht Studieninteressierten den Zugang zu einem Grundstudium, auch wenn sie keinen anerkannten Bildungsabschluss mit Hochschulreife vorweisen können. Ein bestandenes Vordiplom sowie eine parallel zum Grundstudium erworbene Hochschulreife garantieren den Zugang zum Hauptstudium und zur Diplomprüfung. Vorlesungszeiten an Nachmittag und Abend erlauben auch Berufstätigen die Aufnahme eines Studiums der Politikwissenschaften. Damit steht die HfP vielen Menschen offen, die sonst von einem sozial selektiven Bildungssystem ausgeschlossen werden. Die durch die heterogene Studierendenschaft und das Zusammentreffen unterschiedlicher Lebensläufe erwachsende Sozialkompetenz innerhalb der Studierendenschaft gilt unter AbsolventInnen als Kernkompetenz im eigenen Berufsleben.
Auch der Diplomabschluss ist 13 Jahre nach Einführung der Bolognareform mittlerweile ein Alleinstellungsmerkmal. Kritik an hoher individueller Belastung und Prüfungsstress bei gleichzeitig mangelnder akademischer Tiefe und Selbstbestimmung in den Bachelorstudiengängen als erstem berufsqualifizierendem Abschluss wird sowohl von Studierenden als auch von der Hochschulrektorenkonferenz bis hinein in die Unternehmerschaft geäußert. Die Hochschule für Politik bietet mit dem Diplomstudiengang eine sinnvolle Alternative zur gestuften Studienstruktur im Bachelor/Master-System.
Die Probleme der HfP bezüglich ihrer wissenschaftlichen Aktualität und ihrer Überalterung im Lehrbetrieb entstammen in erster Linie aus der jahrzehntelangen Unterfinanzierung. Die HfP hat bis heute keine einzige Professur und lediglich einen kleinen und prekär beschäftigten Mittelbau. Ausfinanzierung ist das beste Zukunftskonzept für die Hochschule für Politik."

Quelle: nicole-gohlke.de

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